Das Kletterzentrum an der Sill ist ein Vorzeigebeispiel in Sachen Energieeffizienz.
Das Kletterzentrum an der Sill ist ein Vorzeigebeispiel in Sachen Energieeffizienz.

Sportlich in eine nachhaltige Zukunft

Innsbruck setzt auf Nachhaltigkeit – diesem Grundsatz bleibt die Stadt auch bei der Planung und Errichtung von Sportanlagen treu. Das neue Kletterzentrum ist nur eines von vielen Vorzeigebeispielen.

Die globale Erderwärmung macht auch vor Innsbruck nicht Halt – es gilt, adäquat darauf zu reagieren. „Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind Themen, die viele Bereiche betreffen – so auch den Sport“, erklärt Vizebürgermeister und Sportreferent Christoph Kaufmann. Besonders Städte werden aktuell mit einem starken demographischen Wandel konfrontiert. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden bis 2030 rund 60 Prozent der gesamten Weltbevölkerung in Städten leben. Zum einen bedeutet dies, dass hier immer mehr Infrastruktur benötigt wird, zum anderen gilt es zu bedenken, diese nachhaltig zu planen. Gemeinsam mit der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) verfolgt die Stadt Innsbruck genau diesen Weg.

Erneuerbare statt fossile Energieträger

Die Verbrennung von fossilen Brennstoffen ist mit ein Grund für die hohe Belastung an Treibhausemissionen, die es zu minimieren gilt. „Besonders im städtischen Bereich ist es oftmals nicht einfach, auf rein biogene Energieträger umzusteigen. Verantwortlich dafür sind zum Beispiel Faktoren wie Denkmalschutz, eine hohe Dichte an Wohnbau und die Feinstaubproblematik. Deshalb müssen wir auf einen Energiemix setzen. Das ist auch bei einigen Sportanlagen der Fall“, geht Vizebürgermeister Kaufmann näher darauf ein. Ein Beispiel dafür stellt das neue Kletterzentrum in der Matthias-Schmid-Straße dar. Bei der Umsetzung der Halle wurde im Besonderen auf den zukünftigen Energieverbrauch geachtet.

„Der Klimawandel betrifft uns alle – auch im Sportbereich gilt es, Maßnahmen zu setzen, um diesem entgegenzuwirken. Ein Blick auf die städtischen Sportanlagen zeigt, dass die Stadt Innsbruck auf einem guten, nachhaltigen Weg ist.“

Vizebürgermeister Christoph Kaufmann

Vizebürgermeister Christoph Kaufmann

Effizientes Kletterzentrum

Das Gebäude wurde als Passivhaus durch eine entsprechende druckfeste Dämmung komplett vom Erdreich entkoppelt und somit energieeffizient errichtet. Der geringe verbleibende Energieverbrauch wird über die Fernwärme der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) versorgt. Auch die Solaranlage am Dach des Kletterzentrums leistet einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Energienutzung. „Dadurch können pro Jahr rund 70.000 kWh Solarenergie erzeugt werden – das entspricht 7.000 Litern Öläquivalent“, bringt es Dr. Franz Danler, Geschäftsführer der IIG, die das neue Zentrum errichtet hat, auf den Punkt. In diesem Zusammenhang führt er weiter aus: „Auch die beiden angrenzenden Sporthallen – die Skate- und die Leichtathletikhalle – wurden im vergangenen Jahr von Gas auf Fernwärme umgestellt. Zudem führten wir dort thermische Sanierungen zur Reduktion des Energieverbrauches durch.“

Sportlich nachhaltig

Das neue Kletterzentrum mit den angrenzenden Hallen ist nicht das einzige Sportstätten-Projekt der IIG, bei dem der Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt wurde: Eines der jüngsten Beispiele ist die Sporthalle der Neuen Mittelschule im Olympischen Dorf. Dort wurde die Beleuchtung in den vergangenen Wochen auf LED umgestellt. „Der Einsatz der modernen LED-Technologie kommt bei Sportstätten immer häufiger zum Einsatz: Während bei Neubauprojekten, wie dem Kletterzentrum, ausschließlich diese Technologie verwendet wird, werden bestehende Anlagen laufend umgestellt“, erklärt Kaufmann. Die Vorteile der LED-Leuchten sind die lange Lebensdauer von über 50.000 Stunden und der geringe Wartungsaufwand. Energie kann effizient genutzt und so langfristig eingespart werden. „In der Sporthalle im Olympischen Dorf konnte beispielsweise – zusätzlich zur Energieeffizienz – auch die Ausleuchtung der Halle für verschiedene Wettkämpfe und Veranstaltungen erhöht werden“, weist Sportreferent Kaufmann auf einen weiteren Vorteil hin.

Umweltfreundliche Passivhäuser

Generell achtet die Stadt Innsbruck darauf, neue Sportstätten weitestmöglich als Passiv- bzw. Niedrigenergiehäuser zu errichten bzw. Sanierungen durchzuführen, um diesen energiesparenden Effekt zu erreichen. Eine solches Niedrigenergiehaus wurde beispielsweise beim Turnleistungszentrum im O-Dorf verwirklicht. Thermische Sanierungen sind eine gute Möglichkeit, um Bestandsgebäude in Sachen Energieeffizienz aufzurüsten: So wurden beispielsweise bei der Turnhalle in derVolksschule Reichenau die Fassade und die oberste Decke gedämmt und die Fenster getauscht. Auch hier fand eine Umrüstung auf LED statt – ebenso wie beim Sportplatz Besele in Wilten.

Blick in die Zukunft

All diese Sanierungsmaßnahmen werden im Rahmen des Energieplans Innsbruck 2050 durchgeführt. Auch bei in Planung befindlichen Sportstätten wie zum Beispiel dem Footballzentrum und der Sportplatzanlage beim neuen Management Center Innsbruck (MCI) stehen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz weit oben auf der Prioritätenliste. DH